Thomas Bernhard im Jazzformat

Die Coronazeit war und ist nach wie vor eine Herausforderung für uns alle. Trotz des sich ewig anfühlenden Stillstandes habe ich die vergangenen Monate dazu genutzt, die Themenschwerpunkte meiner musikalischen Tätigkeit sowie mein Interesse an dem Literaten Thomas Bernhard in einem neuen außergewöhnlichen Projekt zu vereinen. Dabei dreht sich alles um das Konzept, Thomas Bernhard im Jazzformat zu präsentieren. In den folgenden Zeilen erfährst du mehr über das Hearoes Project.

Die Kompositionen

Schon länger verfolge ich den Plan, eigene Stücke zu schreiben um diese in Folge mit einer Band live zu performen. Die Coronamonate boten mir die Möglichkeit, genau dies zu tun. Und so bildet das Kernstück des neuen Projektes ein Repertoire von acht exklusiven Eigenkompositionen. Stilistisch bewegen sich die Stücke vor allem im Fusion Jazz und Jazz Groove wobei auch Einflüsse des Modern Jazz erkennbar sind. 

Die Visualisierung

In weiterer Folge wollte ich das Resultat meiner jahrelangen Auseinandersetzung mit Jazz und Groove nicht nur spielerisch sonder auch optisch zur Geltung bringen. Dazu habe ich mich intensiv mit den Möglichkeiten der Visualisierung beschäftigt, um die von den Drums gespielten Rhythmen auf eine Leinwand zu projizieren. Um dies zu ermöglichen, habe ich mein Drumset elektronisch abgenommen und mit dem Computer verknüpf. Dadurch werden die gespielten Beats für eine Software messbar, was eine weitere Verarbeitung in visuelle Bilder ermöglicht. Mithilfe eines Beamers kann das Resultat effektiv auf eine Leinwand projiziert werden. Somit werden die gespielten Rhythmen auf der Leinwand in optischer Form erkennbar. 

Die Thematik

Für das Projektthema hat sich der 90 Geburtstag von Thomas Bernhard hervorragend angeboten. Da ich mich schon länger mit dem Autor beschäftige und ein Interesse an der österreichischen  Politik habe, wollte ich einen Weg finden, kritische Literatur mit meiner Musik zu verbinden. Das Videoformat schien mir für diesen Zweck die beste Lösung zu sein. Aus diesem Grund habe ich mit meinem Mitbewohner, der auch Schauspieler ist, einfache aber wirkungsvolle Kurzvideos erstellt. Damit sollen die Zitate aus Thomas Bernhards „Heldenplatz“ einprägsam zum Ausdruck gebracht werden. Die Videos treten an die Stelle der Ansangen zwischen den Stücken. Sie sollen vom Beginn bis zum Schluss eine Geschichte erzählen. Die Kritik an der österreichischen Regierung sowie deren Politik steht dabei im Zentrum dieser Erzählung. Ihren ultimativen Höhepunkt findet die Geschichte zum Schluss des Programmes. 

Die Band

Um das Projekt zu realisieren sind die dafür geeigneten Musiker unbedingt notwendig. Da sich musikalisch alles im elektronischen Bereich abspielt und neben Grooves auch Sounds und Flächen zum Einsatz kommen, entschied ich mich für eine Quartettformation mit E-Bass, Piano und Synth sowie E-Gitarre. Lukas Lackner, Raphael Käfer und Julia Hofer, meine langjährigen Kollaborateure und Freunde, schienen für diese Besetzung absolut perfekt zu sein. 

Die Umsetzung

Im Zuge meiner Masterabschlussprüfung an der MUK Wien haben wir im Februar das gesamte Programm geprobt und auch Auf Video aufgenommen. Der folgende Trailer gibt dir einen kleinen Einblick in das Hearoes Project. 

Wenn du uns auch live erleben möchtest findest du hier alle Infos zu den kommenden Konzertterminen.